Fremdbestimmt, ausgegrenzt, bevormundet: Für Frauen mit Behinderung
ist es in dieser Gesellschaft schwierig bis nahezu unmöglich, ein
selbstbestimmtes Leben zu führen.
In vielfacher Weise diskriminiert, werden Frauen mit Behinderung nicht
nur darauf reduziert, ein Mangelwesen zu sein, sondern meist auch als
geschlechtslose Neutren gesehen. Eine weibliche Identität und somit ein
Selbstverständnis als Frau zu entwickeln, ist weder erlaubt noch
erwünscht.
So wird Frauen mit Behinderung einerseits ein eigenes sexuelles Empfinden und damit das Recht auf Sexualität abgesprochen. Auf der anderen Seite sind sie in hohem Maße von männlicher, sexualisierter Gewalt betroffen. Der Kreislauf von Fremdbestimmung und Abhängigkeit leistet dieser erschreckenden Tatsache immer wieder Vorschub. Frauen mit Behinderung benötigen häufig Assistenz bei der Organisation ihres Alltags (Körperpflege, Haushaltshilfe usw.). Dies bietet den Tätern ein weites Feld für Grenzüberschreitungen bis hin zu sexualisierten Übergriffen.
Eine benachteiligende rechtliche Situation, öffentliche Ignoranz, Entmündigung und Diffamierung verschärfen das belastende Klima, dem Frauen mit Behinderung ausgesetzt sind.
All diesen Widerständen zum Trotz entwickeln Frauen mit Behinderung individuelle Bewältigungsstrategien, die ihren ganz persönlichen Ressourcen und Potentialen entsprechen. Wir unterstützen sie dabei, ihr Recht auf ein selbstbestimmtes Leben umzusetzen.